« Tipps zu Vorbereitung und Gestaltung »
Nachhaltigkeit spielt in vielen Lebensbereichen eine immer größere Rolle – Naturkosmetik, Fahrrad statt Auto und regionale Lebensmittel sind da nur Beispiele. Auch in der Welt des Heiratens hält dieses Thema Einzug und viele Paare entscheiden sich für eine nachhaltige Hochzeit, mit der ein möglichst kleiner ökologischer Fußabdruck hinterlassen wird. Wir zeigen, wie man eine Eco Wedding gestalten kann und geben Tipps von der Wahl der Location über die Kleidung und die Tischdeko bis hin zum Hochzeitsessen, das am besten regional und saisonal gehalten wird.
Heiraten …aber natürlich
Mottohochzeiten sind schon seit langer Zeit beliebt und der Trend zur Green Wedding etabliert sich, da die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer wichtiger werden. Viele Paare möchten auch am großen Tag nicht Unmengen von Müll produzieren und entscheiden sich für eine nachhaltige Hochzeit. Schließlich ist Konsum nicht alles und es muss nicht sein, dass teuer angeschaffte Dekoration nach nur einem Tag weggeworfen wird oder auf Nimmerwiedersehen im Keller verschwindet und Blumen zu kostbaren Arrangements verarbeitet werden, die aber nur ein paar Stunden frischhalten. Auch was das Hochzeitskleid und den Anzug für den Bräutigam angeht, gibt es viele Möglichkeiten für nachhaltige Outfits.
Das Bio-Hotel in der Nähe – die Location
Lage, Lage, Lage, …wie so oft ist das der entscheidende Punkt, wenn es um die Wahl der Hochzeitslocation geht. Für eine nachhaltige Hochzeit bietet sich ein Bio-Hotel oder ein Bio-Restaurant an. Viele davon sind schon auf den Trend aufgesprungen und bieten einen Hochzeitsservice an, bei dem sich das Brautpaar ganz entspannt zurücklehnen kann. Schön, wenn die Location gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist und nicht allzu weit entfernt vom Standesamt oder der Kirche liegt. Um die Umwelt zu schonen und nachhaltig zu handeln, können die Gäste Fahrgemeinschaften bilden oder eben mit Bus und Bahn anreisen, denn so kann der CO2-Ausstoß pro Person erheblich verkleinert werden.
Ressourcenschonung im Vordergrund – die Papeterie
Die Zeiten, da Öko-Papier dick und braun sein musste, sind endgültig vorbei. Im Fachhandel sind tolle Einladungskarten erhältlich, deren Papier FSC- oder PEFC-zertifiziert ist, das also aus mit ökologischer Verantwortung betriebener Holzwirtschaft stammt. Bei den Druckfarben sollte unbedingt auf solche zurückgegriffen werden, die ohne Mineralöl hergestellt wurden. Nicht nur die Einladungskarten, sondern die gesamte benötigte Papeterie wie Tischkarten, Menükarten und Danksagungen kann aus hochwertigem Recyclingpapier hergestellt werden. Wer die Green Wedding ganz konsequent durchziehen möchte, kann die Einladungen natürlich auch per E-Mail verschicken und so wertvolle Ressourcen sparen.
Es muss nicht immer neu sein – die Kleidung
Natürlich möchte auch die Braut, die nachhaltig heiratet, an ihrem großen Tag ein wunderschönes Hochzeitskleid tragen. Ein Neukauf ist nicht immer notwendig, denn schließlich verbringt auch das schickste Kleid den Rest seines Lebens im Kleiderschrank. Warum also nicht einmal im Second-Hand-Shop stöbern? Hier findet sich oft eine große Auswahl an Brautkleidern unterschiedlicher Stilrichtungen samt passender Accessoires. Auch das Hochzeitskleid der Mutter kann seine Renaissance erleben – passend für die Braut geändert, kommt es noch einmal zum Einsatz und ist zugleich ein sehr persönliches Outfit. Wer mag, kann sich auch ein Kleid leihen: Eine nachhaltige Alternative zum Neukauf, allerdings sind da aufwändige Änderungen für die perfekte Passform nicht möglich. Wenn es auch für die Ec-Wedding ein neues Kleid sein soll, bieten mittlerweile einige Labels Brautmode an, bei deren Herstellung auf Nachhaltigkeit großen Wert gelegt wird.
Der Bräutigam hat übrigens ganz ähnliche Möglichkeiten. Wer Second-Hand nicht mag, kann sich aber auch für einen neuen Anzug entscheiden, der später im Büro getragen und zur Hochzeit mit schicken Accessoires aufgepeppt werden kann.
Wichtigste Accessoires des Tages sind natürlich die Eheringe. Auch hier gibt es Potenzial zum CO2 sparen, wenn beispielsweise auf den Diamanten verzichtet wird oder das Paar sich damit befasst, woher die verwendeten Edelsteine stammen. Die Ringe bleiben als Symbol der Liebe. Sie werden ein Leben lang als Schmuck getragen und sollten absolut den Vorstellungen des Paars entsprechen. Mit dem Trauringe-Konfigurator bei 21diamonds erhalten Sie zum Beispiel Ringe ganz nach Ihren Vorstellungen, die zu 100 % in Deutschland hergestellt werden und sich über einen kurzen Transportweg freuen.
Natürlichkeit im Fokus – Dekoration und Blumen
Wer die Hochzeitsdekoration nicht neu kauft, handelt nicht nur nachhaltig, sondern kann eine Menge Geld sparen. Für eine Hochzeit, die nachhaltig und umweltschonend gefeiert werden soll, eignen sich zur Tischdeko ganz natürliche Materialien besonders gut. Aus Holz und Steinen sowie alten Vasen oder Glasflaschen lassen sich selbst ohne größere künstlerische Talente wunderschöne Dekorationen basteln. Auch Second-Hand kann man Tischdeko kaufen und nach der eigenen Hochzeit wieder veräußern. Leihen ist auch hier möglich, wenn auch teilweise teuer.
Für den Blumenschmuck müssen es keine üppigen Arrangements mit tropischen Pflanzen sein, denn auch aus Blumen, die regional und saisonal wachsen, lassen sich tolle Dekorationen gestalten. Eine schöne Idee ist es, auf Topfpflanzen zurückzugreifen: Diese kann man nach der Hochzeit verschenken und sie bezaubern viel länger mit ihrer Blütenpracht als Schnittblumen. Für die nötige Prise Romantik sorgen getrocknete Streublumen statt Plastikglitzer. Regional produzierte Kerzen aus Bienenwachs kosten ein paar Euro mehr, sind für die Umwelt aber besser als Massenware aus Fernost.
Vom Bio-Laden nebenan – Speisen und Getränke
Dass man sich bei seiner Green Wedding für Dienstleister aus der Region entscheidet, versteht sich von selbst, denn so werden unnötige Anfahrtswege vermeiden. Restaurant oder Caterer beraten gerne, welche Gerichte für das festliche Hochzeitsmenü oder ein Buffet aus Zutaten zubereitet werden können, die regional und saisonal erhältlich sind. Lieber heimisches Obst statt tropischer Früchte, lieber Bio-Fleisch vom Nachbarhof des Restaurants als Steaks aus Argentinien oder Lamm aus Neuseeland! Ganz konsequent nachhaltig handelt das Brautpaar, wenn ausschließlich vegetarische Speisen serviert werden.
Unterstützung durch die Gäste – die Geschenke
Heutzutage wohnen Braut und Bräutigam meist schon lange in einer gemeinsamen Wohnung und sind im Haushalt bestens ausgestattet. Als Geschenk wird daher Geld immer beliebter: So kann sich das Brautpaar kaufen, was ihm gefällt oder das Budget für die Hochzeitsreise aufstocken. Zudem werden unnütze Geschenke wie der dritte Mixer oder die achte Bettwäschegarnitur vermieden. Wer am großen Tag auch anderen etwas Gutes tun möchte, bittet seine Gäste statt eines Geschenks um eine Spende für eine vorher ausgewählte Organisation. Für eine nachhaltige Hochzeit sind Umweltschutzorganisationen besonders gut geeignet.
Das Gute liegt so nah – die Hochzeitsreise
Der nachhaltige Gedanke der Hochzeit kann sich auch in den Flitterwochen wiederfinden. Schließlich muss es nicht unbedingt eine Fernreise mit dem Flugzeug oder eine Kreuzfahrt auf der anderen Seite der Welt sein. Wie wäre es mit einem Aufenthalt in einem schicken Bio-Hotel in Deutschland oder einem unserer Nachbarländer? Nach der umweltschonenden Anreise mit dem Zug lässt es sich dort prima entspannen, während in der Hotelküche die leckersten Köstlichkeiten – selbstverständlich regional und saisonal – zubereitet werden.
Bildquellen:
Beitragsbild: © Halfpoint – stock.adobe.com
Stühle arrangiert für Hochzeit im Wald: © Andrii Oleksiienko – stock.adobe.com
Küche in einem Restaurant: © xartproduction – stock.adobe.com
FSC-zertifiziertes Fichtenholz mit Kennzeichnung: Von User:Gerhard Elsner – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=795340
Hochzeitskleid wird mit Nähmaschine bearbeitet: © oksix – stock.adobe.com
Bräutigam lehnt an Baum: © mrgarry – stock.adobe.com
Strohblumen Deko: © Bumbas – stock.adobe.com
Hand hält Erdkugel – Symbol für Umweltschutz: © Romolo Tavani – stock.adobe.com