« Die beliebtesten Schliffe für Diamanten und Farbedelsteine »
Ob ganz klassisch und elegant oder lieber avantgardistisch – ohne Zweifel soll ein Diamant oder ein farbiger Edelstein mit seiner unvergleichlichen Schönheit bezaubern. Besonders für Verlobungsringe fällt die Wahl häufig auf einen rund geschliffenen Brillanten, allerdings gibt es noch viele weitere Diamantschliffe, die alle ihre Besonderheiten haben und zu unterschiedlichen Typen passen. Wir stellen einige der beliebtesten Edelsteinschliffe mit Facetten vor.
Viele Gestaltungsmöglichkeiten für Verlobung- und Eheringe
Direkt nach ihrem Abbau ist es natürlich nicht möglich, Edelsteine in Ringe oder anderen Schmuck zu fassen. In ihrem Ursprungszustand sind die Steine nämlich häufig alles andere als schön, sondern eben roh und unbearbeitet. Erst durch das Schleifen tritt die wirkliche Schönheit eines Edelsteins in Form von Brillanz und Farbe zutage. Bereits seit sehr langer Zeit hat man die Steine geschliffen, um sie dann weiterverarbeiten zu können. Dabei sind die unterschiedlichen Schliffe hauptsächlich aufgrund der technischen Fortschritte immer weiter perfektioniert worden und nach und nach kamen immer neue Edelsteinschliffe dazu. Bei den meisten Edelsteinschliffen werden die Steine so bearbeitet, dass flache Facetten in unterschiedlichen geometrischen Anordnungen entstehen. Diese Schliffarten bezeichnet man als facettiert und gehören heute ohne Zweifel zu den beliebtesten Formen. Die folgenden sieben Edelsteinschliffe sind die Favoriten bei der Anfertigung von Schmuck, sie alle können sowohl für Diamanten als auch für farbige Edelsteine verwendet werden.
1. Der Brillantschliff
Ist ein Brillant nicht das gleiche wie ein Diamant? Nein, diese weit verbreitete Annahme stimmt so keinesfalls, denn bei einem Brillanten handelt es sich um einen rund geschliffenen Diamanten. So ist zwar jeder Brillant ein Diamant, aber umgekehrt wird kein Schuh aus dieser Aussage. Der Brillantschliff ist ohne Zweifel der beliebteste Edelsteinschliff für Eheringe und Verlobungsringe: In einem Großteil der Verlobungsringe sind Brillanten eingefasst. Bei diesem Schliff entsteht durch die Facetten ein Stein, dessen Brillanz durch die Brechung des einfallenden Lichts bestmöglich zur Geltung kommt. Einen Edelstein im Brillantschliff kann man als Klassiker bezeichnen und passt , meist als Solitärring, am besten zu Frauen mit eleganter Ausstrahlung.
2. Der Smaragdschliff
Der ursprünglich, wie schon der Name vermuten lässt, für grüne Smaragde entwickelte Schliff stellt weniger als der Brillantschliff das Funkeln des Steins in den Mittelpunkt, sondern rückt dessen Reinheit in den Fokus. Der Smaragdschliff eignet sich perfekt für Steine, die keinerlei Makel oder sichtbare Einschlüsse aufweisen. Steine im Smaragdschliff haben eine rechteckige Form mit einer großen Facette auf der Oberseite. Vor allem für Frauen, die zwar einen klassischen Solitär tragen möchten, aber mit dessen Optik gerne auch ein wenig aus der Reihe tanzen möchten, ist der Smaragdschliff perfekt geeignet. Dieser Schliff harmoniert auch sehr gut mit Ringen im Vintage-Look.
3. Der Prinzessschliff
Dieser relativ neue, erst 1981 erfundene Schliff ist absolut romantisch und regt, in den Verlobungsring eingefasst, direkt zum Träumen von einer Märchenhochzeit ein. Der Prinzessschliff hat schnell Fuß gefasst und wird immer beliebter, was Edelsteinschliffe angeht. Steine in diesem Schliff sind quadratisch und passen perfekt zu Frauen, die romantisch veranlagt sind, Eleganz und Moderne aber gleichzeitig nicht vermissen lassen möchten. Bezüglich der Brillanz gibt es nur ganz kleine Unterschiede zu Diamanten im Brillantschliff. Ein großer Vorteil beim Prinzessschliff ist es, dass der Edelstein bei gleichem Karatgewicht ein bisschen größer wirkt als ein Brillant, was mit dem niedrigeren Materialverlust beim Schleifen zu tun hat.
4. Der Baguetteschliff
Wie der Smaragdschliff gehört auch der Baguetteschliff zur Gruppe der Edelsteinschliffe, bei denen die Reinheit des Diamanten eine größere Rolle spielt als seine Brillanz. Der Edelstein ist gerade und rechteckig geschliffen, in seiner Form erinnert er ebenso wie ein französisches Baguette, nach dem er auch benannt ist, an einen Stab. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt, tritt der schlichte Baguetteschliff erstmals bei der weltweit bekannten Schmuckfirma Cartier in Erscheinung und wurde in der damaligen Zeit des Art déco vom Fleck weg sehr geschätzt. Die Facetten eines Edelsteins im Baguetteschliff erinnern optisch an Treppen, mit seiner klaren Form passt ein so geschliffener Stein perfekt zu Frauen mit klassisch-elegantem Stil. In einem Verlobungsring wirkt ein Diamant im Baguetteschliff besonders exklusiv, wenn zusätzliche kleine Steine die Ringschiene schmücken.
5. Der Kissenschliff
Auch hier ist der Name Programm, denn Schmucksteine im Kissenschliff sehen von ihrer Form her ganz ähnlich aus wie ein frisch aufgeschütteltes Kissen. Diesen Edelsteinschliff kann man auch als Cushion Cut bezeichnen und er ist vom Prinzip her eine Abwandlung des quadratischen Prinzessinnenschliffs. Der Kissenschliff war schon im 19. Jahrhundert einer der beliebtesten Edelsteinschliffe in der Schmuckherstellung, seine Glanzzeit hatte er gemeinsam mit dem Baguetteschliff im beginnenden 20. Jahrhundert. Heute verwendet man Kissendiamanten eher selten, wenngleich ihre luxuriöse Optik sie ideal für Verlobungsringe und andere Schmuckstücke mit hohem emotionalem Wert macht. Der Kissenschliff stellt mit seinen großen Facetten, die absolut geradlinig geführt werden, die Brillanz und den Glanz der Steine direkt in den Blickpunkt. Kissendiamanten sind edel, klassisch und zeitlos – aber sie versprühen auch einen Hauch von Dekadenz und Opulenz vergangener Zeiten. Kommen noch kleinere Seitensteine dazu, verstärkt das diese Wirkung. Manchmal darf es eben ein bisschen mehr sein!
6. Der Ovalschliff
Ein oval geschliffener Diamant ähnelt einen wenig dem runden Brillanten, dem bekanntesten und beliebtesten aller Edelsteinschliffe. Allerdings hat er bei gleicher Karatgewicht eine größere Oberfläche – er erscheint etwa zehn Prozent größer als ein Brillant mit gleichem Gewicht. Der Ovalschliff ist einer der neueren Edelsteinschliffe, er wurde Mitte des 20. Jahrhunderts von einem russischen Diamantenschleifer entwickelt. Frauen, die zwar einen wunderschön funkelnden Diamanten mit größtmöglicher Brillanz tragen möchten, dabei aber auch einen Hauch von Extravaganz lieben, gefällt ein Ring mit Stein im Ovalschliff bestens. Ein Vorteil der so geschliffenen Edelsteine ist, dass sie die Finger schlanker und länger erscheinen lassen. So ist es übrigens bei allen länglichen Diamantenformen – perfekt also für eher breitere Hände mit dickeren Fingern.
7. Der Marquiseschliff
Auch Steine im selten verwendeten Marquiseschliff sind oval, laufen aber in zwei spitzen Enden aus. Der Legende nach hat der Marquiseschliff seinen Namen daher, dass so geschliffene Edelsteine in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Ludwig dem XV. beauftragt wurden, um ihn an das Lächeln seiner Geliebten, der Marquise de Pompadour, zu erinnern. Wer einen Verlobungsring fernab vom Massengeschmack sucht, ist mit einem Stein in diesem ungewöhnlichen Schliff immer gut beraten.
Bildquellen:
Titelbild | © DiamondGalaxy – stock.adobe.com
Rohdiamanten | © gerhbaum – stock.adobe.com
Baguetteschliff | © 3djewelry – stock.adobe.com
Kissenschliff | © pv – stock.adobe.com
Ovalschliff | © CADjewels – stock.adobe.com
Marquiseschliff | © pv – stock.adobe.com